Zeitschrift für Sprungkraft und Leuchtstoff

Schule des logischen Denkens.

Folgender Text entsteht nicht durch Satz an Satz, nacheinander und nacheinander, sondern durch Einfügen von Sätzen an beliebigen Stellen. Nein, das ist nicht wahr. Möglicherweise stimmt es doch, unter Umständchen wird mir später beim Schreiben derart langweilig, dass ich an beliebige Stellen springen, und ein anderes Thema zum Ausdruck bringen werden. 'Zum Ausdruck bringen', also so ein lächerlicher Ausdruck. Warten wir es ab. Aber was soll das schon sein zum Ausdruck bringen. Eine Messerspitze Natron. Ich schreibe jeden Satz nach dem anderen hin. "Das machst du ja doch nicht!" Ich nenne das unsystematisches Arbeiten, und ich weiß nicht ob irgendetwas anderes sinnvoll ist, aber was weißt "du" schon davon, wenn ich mich selbst kurz mit "du" ansprechen darf. Der Text soll mein sprachliches Problem illustrieren. Wobei ich aber nicht weiß, warum ausgerechnet das Wort illustrieren den Punkt treffen sollte. Und wieso sollte er etwas sollen. Ich werde also mit einer Wahrscheinlichkeit von fünfzig Prozent mein sprachliches Problem illustrieren. Nehmen sie hierzu einfach Backhefe. 'Fünfzig Prozent': als Begriff ein völlig illusionäres Konstrukt. Das Wort Problem wurde eben benutzt. Haben Sie es bemerkt? (Wenn ich mich kurz mit 'Sie' ansprechen darf) Kein Wort würde den Punkt treffen. Vollkommen lächerlich zu glauben, es gebe einen Punkt. Der letzte Satz ist lächerlich. Nebenbei: 'lächerlich' gibt es nicht. Es ist eine Art Gefühl des Gefangenseins. Und da es wohl einen Zusammenhang zwischen Bewusstsein und Sprache gibt, ergibt sich - und selbstverständlich trifft es den Punkt nicht, das folgende Wort - ein Dilemma. Ach so, gibt es also diesen Zusammenhang, wer sagt das? Schon die üblichen Mittel des Satzbaus reichen nicht aus, um etwas auszudrücken. Vielleicht könnte man einen tiefen Satz beweisen, einen mathematischen Satz gewissermaßen, der zum Inhalt hätte, dass keine formale Sprache ein Äquivalent zu Bewusstseinsinhalten sein kann. Vielleicht ist die wesentliche Komponente, die zu einer Bewusstseinsform - das meine ich synonym zum Wort Bewusstseinszustand, das die Sache ganz genau so wenig trifft, aber ist eben mal etwas anderes -, dass sie neben einer Bedeutung, dem Gefühl oder was auch immer, die Worte passen natürlich nicht, das brauche ich nicht mehr zu erwähnen, ein gewisser Grad an Dasein hinzukommt. Was soll das bedeuten. 50g Mehl. Richtig, es bedeutet gar nichts, was soll es auch bedeuten. In kleine Scheibchen schneiden. Das Wort Bedeutung ist ein wunderbares Beispiel der Vorstruktuierung der Wirklichkeit durch unsere Sprache. Es gibt also angeblich ein semantisches Gebiet - diese Bezeichnung passt aber nicht - das mit dem Wort Bedeutung abgegrenzt und bezeichnet wird. Mir ist langweilig. Wo sind meine Spielsachen? Stellen wir uns einmal einen Grundraum vor, in dem alle denkbaren und möglichen semantischen Gebiete zusammengefasst sind. Die saure Sahne aufschäumen. Die folgenden Ausführungen zu diesem Gebiet treffen selbstverständlich nicht zu, aber nehmen wir einmal an, dieses Gebiet hätte einen Wirklichkeitsgrad, der sich von der wahrnehmbaren Wirklichkeit unterscheidet, und wäre vorsprachlich. Etwas ähnliches wie ein potentiell ausdrückbares Bewusstsein, das aber nicht als eigenschaftsfreie Entität gedacht ist, sondern es wären Inhalte darin aufgelöst, ganze Menschenleben und so weiter. In Honig dünsten. Aber ignorieren Sie das mit den Menschenleben, ich musste wieder einmal meinem Hang nachgehen, Theorien zu verschmutzen. Übrigens kann es sein, dass diese Gedankengänge, die hier vorgestellt werden, plötzlich abbrechen und nicht wieder aufgegriffen werden. Aber das ist eben die Natur von dem, was ich hier mache: Bewusstseinsstrom mal anders. Also ich will jetzt wirklich meine Spielsachen. Ich kann es nicht beschreiben, eigentlich möchte ich die Hilflosigkeit des Nachdenkenden demonstrieren. Ich möchte eigentlich gar nichts. Wobei 'möchten' die Sache nicht trifft, wobei fraglich ist, was diese Sache denn genau ist. Vermutlich gibt es sie nicht. Drei Eier ent-eigelben. Aber wie soll man das schon begrifflich bestimmen: 'es gibt etwas'. Was bedeutet das. Gar nichts. Richtig. Wir waren gerade ja auch dabei, zu sagen, es gibt keine Bedeutung. Habe ich das gesagt? Ich denke nicht. Eine halbe Stunde bei zweihundert Grad. Nun, Sprache ist also eine Strukturierung dieser Gesamtheit aller Verknüpfungen aller denkbaren semantischen Gebiete, die ich eben angesprochen hatte. Es ist gar nicht lange her. Eine Strukturierung dieses Gebietes ist ein Eingriff, man formalisiert das Gebiet. Man verändert es damit, und entfernt sich davon. Man geht ein Stückchen weiter weg. Ich beginne zu spüren, wie langweilig es hier ist. Aber das soll mich nicht beirren. Nehmen wir andere Wörter. Kreativität zum Beispiel. 400 ml Milch. Das kann nur eine Vokabel eines Realisten sein, von jemanden der Stühle und Tische und seinen Körper sieht und seine sachbezogenen Überlegungen mit gewissen Zielen zum Ziel anstellt. Wenn er irgendwann etwas älter geworden ist, entdeckt er die Fähigkeit, sich auch weniger von Tischen und Stühlen beeindrucken zu lassen und nennt den Vorgang, dem Stuhl auf den Tisch zu stellen, das Ergebnis von Kreativität. Nicht wahr, er hat die Normen verlassen. Früchte vom Sanddornbaum. Das Wort Kreativität impliziert also eine Denkrichtung, bei der das Feste zuerst da ist. Ist das so? Könnte man nicht auch in einen freien Strom aus Wahrnehmung - natürlich sind diese Worte genauso unzureichend in ihrer Treffsicherheit wie die zugehörigen Sätze - könnte man nicht auch in der nihilistischen Wildnis, ich gestatte mir diesen süffisant-blumigen Ausdruck - könnte man auch nicht in einer völlig wert- und sinnfreien Ursituation hierher gekommen sein, und sieht verschiedene Gegenstände, die sich irgendwie benutzen lassen. Jetzt mit dem Mandelmus bestreichen. Man wäre also von Anfang an kreativ. Was ich meinte ist, dass es diese Situation auszeichnen würde, von Anfang an kreativ zu sein, und dann würde es einen Begriff dafür geben nicht kreativ zu sein. Ich hoffe dass war sehr unverständlich, denn was ich meinte ist, dass es ein großes Dilemma ist, dass es das Wort Kreativität gibt. Ähnlich mit anderen Worten. Bedeutung zum Beispiel. Sinn. Intelligenz. All das. Aber das meine ich nicht so. Ich meine gar nichts. Mich gibt es nicht. Das Wasser abschütten. Eben noch ein solcher Begriff von vollkommen fraglicher Wirklichkeitsstruktrierung, oder des freien semantischen Gebietes, wie es oben in dieser vollkommen fragwürdigen Konstruktion, die meinetwegen inkonsistent und hilflos war und verwirrt, erinnern sie sich über meine Beschwerde zum Satzbau, an diesem Satz können Sie es ablesen. SPIELZEUG! Zum Satzbau: Bewusstsein hat eine andere Zeitstruktur als die Wirklichkeit, nämlich die der Gleichzeitigkeit, und damit kommt keine Syntax zurecht. Ach ja, das stimmt doch gar nicht. Verdammt, wo ist mein Spielzeug? Aber der weitere Begriff der verhängnisvollen Vorstrukturierung, den ich meinte: 'Ich'. Deshalb kann man nichts meinen. Man kann nichts meinen. Zu einem trockenen Dornfelder servieren. Sich zu überlegen warum das so ist, ist Hausaufgabe.

Die apotropäische Aposiopese als elliptisches Mysterium

Ich befinde mich noch immer im Würgegriff der Hühnerstangenmentalität auf dem Betonsims vor der Kathedrale des falschen Glaubens, der Universitätsbibliothek Marburg. Ich sitze, genauer ausgeführt..., im Raum zur elektronischen Gruppentherapie, nebenan spielt ein Jünger power soccer, gerade ist das Spielchen vorbei, seine Leistung wurde mit drei Sternchen für sportsmanship belohnt. Was er nicht weiß, dass auch ich ihm drei Sternchen verliehen habe. Wofür? Ach wissen Sie..., ganz einfach so, aus reiner Sympathie.
Gegenüber an der Buchwand des Grauens 7A, steht ein arbeitender Elektriker und umsorgt die Defektheit einer Deckenlampe, ich hoffe für ihn, dass er keinen Respekt vor der geballten Intelligenz der Anwesenden hat.
Aber eine Anekdote aus meiner wohnenden Gemeinschaft: Zu Hause, da wo meine Mitbewohner wachsen, wo sechs paarweise verschiedene Mentalitäten blühen, wo sich Silke und Conny gute Nacht sagen, ist eine Tafel in der Küche angebracht. Conny tat dort per Kreidekraft ihren Unmut gestern kund. Sie vermisse ihr Shampoo und die Q-Tipps. Und sie habe momentan wirklich kein Geld für so was. Als Robby Roboter, der mich gestern besucht hat, um mich ins sozialwissenschaftliche Institut abzuführen, in einer kleinen Ecke, rechts oben war sie, ich meine also rechts oben, und das meine ich auch so, "heul doch" hingeschrieben hat, ist die Wohngemeinschaft, ich war nicht anwesend, habe es nur abends erfahren, in tiefer Bestürzung und Betroffenheit gewesen. Conny sei wohl ziemlich geschockt gewesen. Komisch hier manchmal, meinte Silke. Ungeheuerlich. Verwirrung herrschte. Ich sage doch, diese Leute sind auf alles gefasst. Ein Einschub: Wunderbar, dass eine so konsumfeindliche Ökosympathisantin mit greenpeace-Diplom treuherzig Markennamen übernimmt, ohne dass etwa das Wort Wattestäbchen oder wtf verfügbar wäre. Egal.
Was ich sagen wollte, dass das von Robby echt nicht in Ordnung war. Dass es echt nicht angehen kann, spießbürgerliche Banalitäten in Frage zu stellen und zu illustrieren wie kleinkariert die Marburger Alternative ist. Dass es falsch ist, Leute in Frage zu stellen, die sich im Minimalkontext des Alltags so gerne der Komplexitätsreduktion hingeben. Folgerichtig hat jemand intelligent reagiert und heul doch durch Spülen!!! ersetzt, womit wohl ich gemeint gewesen sein dürfte, da ich mittags Pfannen und Töpfe und so benutzt habe, ohne sauberzumachen.
Ich kann mich also nicht entscheiden was schlimmer ist in dieser Stadt. Die zwischenmenschliche Freiheit der Formen, die in mannigfaltigsten Farbenorgasmen aufblühen und wuchern, also klein und grau sind, oder die Anstalt in der ich Hirnmasse gegen die Angst davor, dass es niemals besser werden wird, eintausche.